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Vom biographischen Sinn des Studierens: Die Herausbildung fachlicher IdentitÃ¤t im Studium der Biologie

By (author) Robert Kreitz

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1. Das Vorhaben Ach, hÃ¤tte er doch nicht Philosophie, Juristerei und Medizin und dann auch noch Theologie studiert, jener berÃ¼hmte, aber gescheiterte Student! WÃ¤re er doch, anstelle in einem dunklen Keller Geister zu beschwÃ¶ren, hinausgegangen in Wald und Feld, in die Frische eines sonnigen Sommertages! Nicht der schwarzen Magie wÃ¤re er verfallen, sondern dem bunten Treiben der Natur, dem GetrÃ¤ller der VÃ¶gel, dem PlÃ¤tschern eines Bachs, dem Rascheln der BlÃ¤tter. MÃ¼ÃŸte nicht so einer, der dem tiefsten aller Geheimnisse nachstellt, am Ende eines Tages voll ausgedehnter StreifzÃ¼ge und intimer Beobachtungen das GefÃ¼hl haben, seinem Ziel nÃ¤her gekommen zu sein? GewiÃŸ doch, zumindest fÃ¼r diesen einen Tag wÃ¤re seine Unrast gestillt und der Zwiespalt in seinem Herzen geheilt worden. Aber, zu seiner Zeit waren Natur und menschliche Erkenntnis noch nicht fÃ¼reinander bestimmt. Erst im vorigen Jahrhundert gingen Logos und Bios eine Ã¼beraus glÃ¼ckliche und fruchtbare Verbindung ein. Heute, keine 150 Jahre nach Darwins Buch Ã¼ber die Entstehung der Arten, verstehen wir nicht nur unsere Verwandtschaftsbeziehungen mit anderen Lebewesen, sondern auch, nach welÂ chen Regeln die Evolution erfolgte. Wir verstehen nicht nur einen bestÃ¤ndig wachsenden Teil der VorgÃ¤nge, die in Lebewesen stattfinden, nein, wir kÃ¶nnen sie bereits planmÃ¤ÃŸig beeinflussen. Mittlerweile kÃ¶nnen wir gezielt neue Arten von Lebewesen herstellen, und dabei die natÃ¼rlichen Wege der Fortpflanzung durch technische ersetzen. So entstehen neuartige Lebewesen, bei denen nicht mehr entschieden werden kann, ob sie nun GeschÃ¶pfe der Natur oder Produkte menschlichen Schaffens sind. Sie sind beides.